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Donnerstag, 10. August 2017

Chi - die Lebensenergie

Seit noch nicht allzu langer Zeit führe ich täglich eine bestimmte Qigong-Übung durch. Sie nennt sich Zhineng Qigong. Sie ist geeignet, den Fluss der Lebensenergie "Qi" im Körper zu fördern. Fließt diese Energie ausbalanciert in uns, so fühlen wir uns frisch und lebendig, verbunden mit der Welt und klarer in der Wahrnehmung.

Heute habe ich mir die Übung nur auf dem Bildschirm angesehen und - wie bei einer Telefonkritzelei - die Bewegungen dabei gemalt.

Das Ergebnis:


Ich bewegte dabei ausnahmsweise mal nicht meine Hände und Arme im Raum, sondern den Stift auf dem Papier, nachdem ich mir die Körperumrisse in einfachen Linien auf dem Papier vorgezeichnet hatte.

Hier die Übung, die dazugehört. Ich wünsche Dir eine gute Entspannung!

Mittwoch, 26. April 2017

Endlich gerahmt - die Externsteine

Nach langer Zeit habe ich es endlich geschafft, mein Bild von den Externsteinen rahmen zu lassen. Ich habe dafür hochwertiges Museumsglas gewählt, weil das Bild gegenüber vom Fenster hängt. Mit seinem grauen Holzrahmen fügt es sich gut in sein Umfeld ein.



Montag, 3. April 2017

Jenseits aller Schwellen

Ich hatte von meinem Mann eine dünne Holzscheibe gezeigt bekommen, die beim Absägen eines Pfahls abgefallen war. "Halt! Nicht wegwerfen!", rief ich und nahm sie erst mal mit auf meinen Schreibtisch. Ein paar Tage später telefonierte ich mit einer Freundin und begann mit dem, was andere Menschen Telefonkritzelei nennen. Ich habe auf meinem Schreibtisch mehrere Buntstiftsortimente stehen, die ich farblich nach kalten und warmen Tönen sortiert habe. So fing ich - völlig abgelenkt durch das angeregte Plaudern - an zu kolorieren. Nach dem Telefongespräch hatte ich den unteren Teil der Scheibe fertig. Und beim Betrachten sah ich plötzlich etwas, kolorierte den oberen Teil mit einer anderen Farbfamilie und schon dabei entstand in meinem Kopf dieser Text zum Bild:

Als der Schöpfer die Meere erschaffen hatte, darin vielerlei Getier schwamm, darunter auch die Fische, wollte sich eines dieser Tiere nicht mit der Grenze des Wassers abfinden.

Was mochte wohl darüber sein?

Die Neugier des ihm innewohnenden Schöpferwesens lockte es immer wieder an diese Grenze heran. Hatte es doch alles ausgelotet, was unter dieser Grenze existierte.

Niemals würden sich Lebewesen aller Art damit abfinden, sich mit dem ihnen zugewiesenen Raum zu begnügen. Einzelne von ihnen sollten als Pioniere zu allen Zeiten ausbrechen und dabei ganz neue Räume erkunden.

Ein helles Licht durchdrang diese Grenze von oben, war aber nur undeutlich erkennbar.

Wie sehr drängte das Sehnen diesen Einzelgänger nun nach etwas ganz Neuem, nach etwas noch nie Erfahrenem. Wie sehr drängte es ihn, tief herabzutauchen in sein bekanntes Lebensreich und von dort einen riesigen Anschwimm zu nehmen, der es ihm ermöglichen sollte, die Wasserfläche zu durchbrechen.



Wie farblos erschien ihm inzwischen das ihm nur zu gut bekannte Lebensreich, bis er seinen Körper im Aufsteigen drehte, drehte und drehte …



und dabei in einem spiraligen Auftrieb urplötzlich die Grenze seines Reiches durchstieß. Eine ungeahnte innere Kraft war dabei sein Motor gewesen.



Sein Sehnen hatte all seine Ängste übertönt und mit einem mutigen Sprung war es ihm so gelungen durchzubrechen und das wärmende Antlitz des glühenden Lichts im für ihn völlig neu entdeckten Raum zu schauen. Mit seinem Sehnen hatte sich schon längst die körperliche Fähigkeit des Atmens in ihm entwickelt. So zog er mit den ihm gewachsenen Lungen einen tiefen Zug aus der Luft, die sich über der Grenze seines Reiches befand und zugleich füllte er sich mit dem Licht des überwässerigen Bewusstseins. Mit neu erworbenem Wissen, das seine vorherige Ahnung ersetzte, kehrte der Pionier zurück in sein bekanntes Nass, wo er fortan von seinem Erlebnis Zeugnis gab. Es war fast unmöglich, den anderen zu vermitteln, was sie hinter der Grenze ihrer Welt erwarten würde. Es war fast so, als wolle man einem lebenslang Blinden die Welt der Farben erklären, für die dieser nicht den entsprechenden Sinn entwickelt hatte.
Einen Weg, die Seelen der Sehnsüchtigen mit dem Wunder des Lebens zu befruchten, ist die Form des Märchens. Und aus diesem Grunde wurde dieses Märchen vom Fisch, der durch die Wassergrenze stieß und sich dabei in einen Wal verwandelte, geschaffen.

All-so wird es auch immer einzelne Menschen geben, denen ihr irdisches Daseinsfeld nicht genügt und die die Grenze zum Über- oder Außerirdischen, zur nächsten Dimension zu durchstoßen versuchen. Was mag hinter der Grenze des luftigen Daseins existieren? Hat der Mensch schon die Organe in sich vorbereitet, die zum Eintauchen in diese nächste Dimension erforderlich sind? Und was wird ihn, den ewig Neugierigen, hinter dieser Grenze erwarten?
Es gibt Menschen, die bereits fühlen, dass es eine weitere Existenz hinter der Grenze ihrer beschränkten Sehfähigkeit gibt. Beim Träumen und / oder kreativen Tun ahnen sie bereits, was sie in diesem neuen Raum erwartet. Es bedarf der Geduld der Evolution, um die erforderlichen Körperorgane umzuschulen. Oft sind es noch nicht klar zu umreißende Wahrnehmungen, die solchen Menschen zuteilwerden, doch ahnen sie das Morgenrot einer noch unbekannten Welt, die schon ewig existiert.
Wir dürfen uns geduldig darauf freuen, unser Sein als weiter und größer erfahren zu können, wenn wir aus dem uns bekannten Leben in ein neues hineinschießen, in dem das Licht des Bewusstseins heller und schöner erscheint, als wir es je in unseren Träumen wahrnehmen konnten.
Es gibt für uns Menschen am Rande unserer irdischen Existenz ein besonderes (fast über-)irdisches Phänomen, das uns ein nur schwaches Abbild davon gibt, was uns in der nächsten Dimension erwarten könnte …

REVONTULI
DAS POLARLICHT




Anmerkung:
Aus wissenschaftlicher Sicht ist der Wal aus einem Landtier, einem Huftier des Eozäns hervorgegangen. Dies ist der Autorin des vorangegangen Textes sehr wohl bewusst, doch soll der Text eine Parabel über die treibenden Kräfte der Evolution darstellen. 


© Rêvant-Uli am 2. April 2017

Montag, 6. Februar 2017

Einfach gerahmt

Aufgrund von Krankheit geht gerade so gut wie nichts. Da muss man durch als Lurch. Aber ein Bild habe ich noch zu zeigen, das ich vor kurzem in einen Rahmen fügte ... den Fuß der Kamineiche aus dem Urwald an der Sababurg:

Technik: Dry Brush mit schwarzer Ölfarbe
Einfacher alter Holzbilderrahmen ohne Glas, Passepartout aus schwarzem Tonkarton geschitten


Fantasiereiche Naturen können viele Wesen darin entdecken. 

Samstag, 7. Januar 2017

Ein hübsches Datum für E's Fertigstellung


Heute ist der 7.1.17. Ein Palindrom-Datum und Klein-E ist im Prinzip fertig. Morgen will ich nur noch ein bisschen an den Grauwerten arbeiten, das Kleidchen nun doch etwas dunkler gestalten. Dabei werde ich sehr sensibel vorgehen, damit nichts aus dem Gleichgewicht gerät. Man wird es kaum merken. Und doch wird es noch etwas besser aussehen.

Und nun schlaf schön, kleine E!


 


Donnerstag, 5. Januar 2017

Eine Spiegelung

Eine Spiegelung auf einem Foto habe ich wohl noch nie gezeichnet. Es hat einen speziellen Reiz, das zuerst Gezeichnete spiegelverkehrt und viel blasser nochmal aufs Papier zu bringen. Den anschließenden Effekt mag ich ganz besonders. 

Ich bewundere Künstler, die so etwas zeichnen bzw. malen.

Einen möchte ich hier mal mit einem Bild vorstellen, einem Ölbild, auf dem er eine Spiegelung dargestellt hat. Ein Perfektionist ist er, dieser Künstler. Joerg Eyfferth malt zwar realistisch und doch abstrahiert er zugleich, indem er Vorhandenes überhöht. Hier ein Beispiel. Fantastisch!

Nun möchte sich aber Klein-E auf der blanken weißen Fläche spiegeln, auf der sie ihr Spielzeug greift, lauter kleine Plüsch-Erdbeeren.

+ 100 Min. = 680 Min.

Heute habe ich die linke Hand feiner ausgearbeitet, außerdem Haar und Gesicht klarer herausgeholt, dann die Spiegelung gezeichnet und den rechten unteren Bildausschnitt mit dem herabhängenden Kleidchen begonnen. 

Meine Augen sind seitdem nicht kariert, sondern gepunktet. ;-)

Die Punkte erscheinen keineswegs gleichmäßig verteilt, denn das Kleidchen wirft allerhand Falten, hinter denen sich manche Punkte halb verstecken oder wodurch andere verzerrt werden.

Mittwoch, 4. Januar 2017

Ein neues Werkzeug

Nun hat das Abbrechen von Bleistiften und das ständige Aufpassen auf den Anspitzerschnitt ein Ende. Wie oft ist mir der Handanspitzer auseinandergefallen und der Müll aus dem Inneren landete auf dem Teppich, manchmal sogar auf der Zeichnung - oh Schreck!
Heute bekam ich einen großen Wunsch erfüllt. Ja, mein neuer Anspitzer ist wirklich GROSS!!! Er wurde von Lehrern entwickelt und ist für Schülerstifte geeignet, wenn die Schüler nicht zu jung sind. Die Stifte werden nämlich dermaßen spitz, dass man das Ergebnis schon als Waffe benutzen könnte.

Hier erst mal der Anspitzer der Marke X-ACTO School pro:


Die Schublade ist durchsichtig, fasst enorm viel Späne und man muss den Spitzer deswegen nicht ständig leeren. An der Scheibe mit den Löchern kann man mehrere Stiftgrößen wählen. Das umrandete Loch fasst die Stifte, die am häufigsten verwendet werden. Der Spitzer arbeitet nicht mit Messern, sondern mit einem spiraligen Stahlblechschneider, der die Stiftspitze eher abraspelt statt sie zu schneiden. Das Ergebnis ist umwerfend! 

Hier kann man den Unterschied zwischen zwei verschieden gespitzten Stiften sehen. Der obere ist mit einem üblichen Anspitzer gespitzt, der untere mit dem neuen elektrischen Spitzer.



Da es bei meinen Zeichnungen auf sehr feine Details ankommt, ist dieses neue Werkzeug ein großer Gewinn für mich, wenn es auch recht teuer war. Aber ich bekam den Spitzer ja geschenkt. Erhältlich ist er bei der Firma Gerstaecker für Künstlerbedarf.

Gute Besserung!

Schau mal, Omi, wie ich mich entwickelt habe!
Wenn Du mein erstes Bild anklickst,
kannst Du mich ganz durchscrollen.
Das ist fast wie ein Film:

  

  

  

 

+ 70 Min. = 580 Min.

Und nun werde schnell wieder gesund! 👍



Dienstag, 3. Januar 2017

Detailgenau

Heute möchte ich mal wieder ein bisschen zu meinem Tun erzählen. Es geht um die Details und warum sie so plastisch wirken. Zunächst ein Foto dazu:


Konzentrieren wir uns mal auf den Mund. Bei einem Baby ist die Haut noch samtig, weich und zart. Die Lippen haben kaum Fältchen, die Lippenfarbe weicht noch nicht allzu sehr von der sie umgebenden Haut ab. Und doch hat ja der Mund im Umfeld eine sich abhebende Struktur. Am meisten setzt sich der Spalt zwischen den Lippen ab.  Daher ist es sinnvoll, ihn zuerst zu platzieren und mit einem kräftigen, weichen Bleistift auszuarbeiten. Allein aus dem Graphit, das dabei aufs Papier kommt, lassen sich mit einem feinen Papierwischer schon Ober- und Unterlippe herauswischen. Dabei achte ich auf Lichtreflexe auf der Unterlippe. Sie bleiben ausgespart, die Schattierungen werden erst darunter mit weichem Übergang fortgesetzt. Dies erfordert ein ständiges Hin- und Herwandern meines Blickes. Dabei darf mich niemand stören (daher nenne ich meinen Zustand dann auch klausurös). Lediglich eine ganz sanfte Entspannungsmusik ist für meine Arbeit an einem Babyportrait förderlich, wie etwa diese hier.

Nachdem die Ober- und die Unterlippe herausgeholt sind, werden sie in die untere Gesichtshälfte dadurch eingebettet, dass die Hautpartien zurückgesetzt werden, die von den Mundecken zum Kinn herabführen. Dies geschieht durch feines Schattieren mit dem Estompe. Diese Partien zeichne ich nie, außer bei alten Gesichtern, bei denen sich die Falten zum Kinn stark eingegraben haben, wie etwa bei dieser Frau:


Ich finde es immer ganz besonders faszinierend, wenn ich nacheinander ein durchs Leben geprägtes Gesicht zeichne, das tausend Geschichten von durchlebten Gefühlen erzählt und dann ein Babygesicht, ein noch unbeschriebenes Blatt. Man vergleiche auch mal den Bereich zwischen Mundecken und Nase, der sich beim alten Menschen mit tiefen Falten sehr kräftig ausgebildet hat.


Hier kann man den Mund und sein Umfeld nochmal mit etwas Abstand betrachten:


Beim Babyportrait ist das Schattierte kaum als gezeichnet zu erkennen. Doch ließe man es weg, dann würde das Gesicht flach und unlebendig wirken.


Ich komme zu einem anderen Detail, dem Knopf und dem Kleidchen auf der Haut. Wie kommen diese Details plastisch heraus? 

Für den Knopf zeichne ich zuerst den Umriss mit einem harten Bleistift, dessen Graphit hinterher in den dunkleren Partien verschwindet. Ich zeichne ja nur selten Linien. Die Linien, die auf einem Bild erscheinen, ergeben sich durch Unterschiede in der Helligkeit verschiedener Bereiche. So grenze ich also zunächst ab. Beim Knopf ist das der äußere Rand, der im rechten Bereich eine Delle erfährt, weil er etwas hinter dem Stoff verschwindet. Dann zeichne ich sehr feine Linien, die den hell spiegelnden Bereich umranden. Hier zum Vergleich der entsprechende Ausschnitt der Fotovorlage:

 


Nun wird alles dunkel gezeichnet, was auch auf dem Foto dunkel ist. Dabei achte ich nicht so sehr darauf, dass der genaue Grauwert getroffen wird. Der Kleiderstoff ist etwa auf der Zeichnung deutlich heller als auf der Vorlage, was aber beabsichtigt ist, um dem Portrait eine entsprechende Zartheit zu verleihen. Würde es sich vom Foto nicht unterscheiden, bräuchte man es ja nicht zu zeichnen, dann könnte man einfach das Foto an die Wand hängen.

Der Knopf enthält nun gerade durch den  - im Verhältnis zum Kleid - deutlich dunkleren Grauwert eine schöne Plastizität. Man wird so später mehr auf dieses Detail schauen, was solch ein Portrait interessanter macht. Allerdings dürfen die Details auch nicht zu sehr vom Gesicht ablenken, das bei einem Baby ja durch die Augen betören darf.

Nun werden die ausgesparten Bereiche, etwa die Stiche vom Festnähen, genauer bearbeitet. Lichtreflexe bleiben ausgespart und werden fein mit einem sehr spitzem Bleistift abgegrenzt.

Nun beachte man die Schatten unter dem Träger des Kleidchens. Sie zeichne ich zuerst mit weichem Bleistift, der viel Graphit abgibt. Bei schräg einfallendem Licht kommen solche Bereiche immer als leicht spiegelnde Stellen heraus. Das macht das Ablichten echter Portraits auch immer etwas schwierig. Sobald die Lichtquelle von schräg vorne kommt etwa, spiegelt das Graphit:

ungünstig platzierte Lampe
An diesen Details kann man später die Echtheit eines Portraits erkennen. Bei schräger Aufsicht sind immer diese Stellen zu erkennen. Ein gedrucktes Portrait weist diese Echtheitsmerkmale nicht auf.

Und wie sind die Punkte aufs Kleid gekommen? Sie habe ich zuerst sehr fein umrandet, dann beim Schattieren  des Stoffs wiederum ausgespart. Faltenwürfe im Stoff werden nachträglich dunkler herausgeholt. Schauen schauen schauen - das ist das, was dazu erforderlich ist. Immer wieder schauen, vergleichen, modifizieren, das Ganze im Blick behalten, alles ins Verhältnis zueinander setzen. Bleibt die Harmonie des Ganzen erhalten?

Heute bin ich mit dem Erreichten zufrieden und mache mir jetzt eine Tasse Tee ... zum Wohle auf Dich, kleine E!


+ 60 Min. = 510 Min.