Publicon

http://art-reich.blogspot.de/

Sonntag, 27. Juli 2014

Ja! So gefällt sie mir besser ...

Gestern habe ich wieder T. gezeichnet, neu angefangen, dieses Mal mit Bleistiften, aber auch mit Pinseln. Ich habe für mich herausgefunden, dass man Dry Brush und Bleistift sehr gut kombinieren kann. Wenn ich eine Fläche z. B. mit Bleistift vorsichtig schraffiert habe, verteile ich das Graphit anschließend gleichmäßig mit dem Pinsel (Wischtechnik). Dabei entstehen sehr weiche Übergänge. Mit Ölfarbe ist das sehr viel schwieriger, weil Öl auf dem Papier stark haftet und leicht fleckig wird. Da ich großen Wert auf einen weichen, sanften Ausdruck lege, ist für diesen Zweck, für das Zeichnen von Portraits die Kombimethode meines Erachtens geeigneter, außer man beabsichtigt einen anderen Effekt ausdrücklich. Oder mir fehlt noch das Geschick ... das gebe ich zu. Es gibt ja Portraitkünstler, bei denen die Zeichnungen auch mit Ölfarbe nicht fleckig aussehen.

Das neu angefangene Portrait wird T. schon jetzt mehr gerecht, obwohl ich an der Gesichtsfläche noch weiter arbeiten werde. Es ist auch mit Bleistift möglich, das Gesicht noch etwas dunkler zu gestalten, aber das will ich erst entscheiden, wenn alles auf dem Papier ist. So wird sie sich auch in das Kinder-Terzett zeichentechnisch besser einfügen. 


Donnerstag, 24. Juli 2014

Mittwoch, 23. Juli 2014

Großer Anlauf ...

Nachdem ich das Dry-Brush-Portrait (nur halbwegs zufrieden) beendet habe, soll es hier erst einmal einen digitalen Rahmen bekommen:


Für sich allein sieht das Portrait ja nicht so schlecht aus, aber es entspricht dem realen Gesicht noch nicht gut genug. Die Augenpartie stimmt nicht (T.'s typischer Blick fehlt mir - der Schalk in den Augen), auch der Mund muss anders geneigt sein. Irgendwie kommt es mir so vor, als habe ich nicht ein 6-jähriges, sondern ein 12-jähriges Mädchen gezeichnet. Mit der Erfahrung bei dieser Zeichnung werde ich nun noch einmal beginnen, dieses Mal dann mit der mir schon besser vertrauteren Bleistifttechnik. Natürlich werde ich die andere Technik bei meinen nächsten Projekten weiter verfeinern.

Es gibt noch einen Grund zur Neuanfertigung: In der Geschwistergruppe setzt sich die Zeichnung zu sehr ab. Ölfarbe ist - auch wenn sie in zarten Tönen aufgebracht wird - immer kräftiger als Graphit. Hier ein Eindruck:


Das Bild des Jungen N. ist in Wirklichkeit heller, ist nur auf dem Foto wegen der Lichtverhältnisse im Raum nicht so gut ausgeleuchtet.

Der Zeichengrund für das neue Mädchenportrait von T. ist bereits vorbereitet und ich freue mich schon auf das Beginnen.

Kleinkunst zur Entspannung zwischendurch


Bei Hitze (28°C) auf der Terrasse gekritzelt ... ein kleines Mandala. Es wird die Sammlung auf der Dielenwand ergänzen. Größe: 10cm x 10cm

Montag, 21. Juli 2014

Kritik - transparent gemacht

Nein, ich bin noch nicht fertig. Aber mir ist eben eine Idee gekommen, wie ich zeigen kann, was an meiner Zeichnung noch zu kritisieren ist. Man sieht es auch so, weiß aber vielleicht nicht genau, woran es liegt. Lege ich das Originalfoto digital auf die Zeichnung und erhöhe nach und nach die Transparenz des Originalfotos, so kommt die Zeichnung immer mehr zum Vorschein. Dabei wird sichtbar, was noch nicht passt oder woran genau es nun liegt, dass ich das Gefühl habe, dass etwas noch nicht stimmt. Ich empfehle, das erste Bild anzuklicken. Es wird sich ein neues Fenster öffnen, in dem man durch Scrollen mit der Maus alle Bilder in Folge vorwärts oder rückwärts sehen kann.












Der Streifen an der linken Seite macht sichtbar, wie weit ich das Foto bereits transparent gemacht habe - ein kleiner Trick ...

Eigentlich stimmt alles schon recht gut, aber das vom Betrachter aus rechte Auge sitzt etwas zu tief und ist eine Winzigkeit zu groß. Der Mund geht auf dem Foto rechts etwas hoch, auf der Zeichnung ist er zu gerade.

Da ich die Zeichnung mit Bleistift wiederholen werde, kann ich auf diese Fehler von Anfang an achten.

Ansonsten bin ich dafür, dass dies meine erste Öl-Portraitzeichnung mit Pinsel ist, schon recht zufrieden mit mir.

P.S.:
Ich habe jetzt selbst die Bilderserie mehrmals hintereinander vorwärts und rückwärts durchgescrollt. Dabei ist mir aufgefallen, dass das Mädchen im Original deutlich kräftiger lächelt. Mein bester Kritiker hat es im Gefühl gehabt: "Irgendwie hast du ihren inneren Ausdruck noch nicht getroffen. Das ist nicht wirklich T.!"

Kleine Spielerei in der Zeichenpause

So sieht das Portrait jetzt aus ... puuuuh! Ich brauche eine Pause. Es sind soooo viele kleine Schritte, in denen sich das Bild verändert. In der Pause gönne ich mir eine kleine Spielerei, bevor ich erzähle, wie es weitergehen wird und was ich beim Zeichnen selbst beobachte (und mein bester Kritiker):

Die Originalzeichnung - sie wird weicher

Mit meiner Handykamera habe ich die Zeichnung fotografiert und sie dann in meinem PC verschiedenen digitalen Effekten unterzogen. Die Ergebnisse ... 











Im nächsten Post dann etwas zur Annäherung an die realen Gesichtszüge. Damit bin ich (und auch mein bester Kritiker) noch gar nicht zufrieden.

Sonntag, 20. Juli 2014

Üben, üben, üben!

Die neue Technik fällt mir doch nicht so leicht, wie ich zuerst dachte. Es liegt aber auch an meinem Anspruch. Ölfarbe wird beim Zeichnen mit dem Pinsel sehr schnell zu dunkel oder auch fleckig. Man glaubt immer erst gar nicht, dass ein fast völlig ausgestrichener Pinsel noch immer Farbe abgibt. Heute bin ich mit dem Mädchen T. schon recht gut vorangekommen, aber ich bin noch gar nicht zufrieden. Aber auch der Übungsweg gehört dazu. Deswegen zeige ich hier auch meine Übungen. Wenn ich das Gesicht fertig habe, kann es sehr gut sein, dass ich das Mädchenportrait dann doch mit Bleistift und nicht mit Pinsel zeichne. Im Vergleich zu den beiden Jungen wird es auf jeden Fall dunkler sein, wenn ich mit Pinsel und Ölfarbe zeichne. Man sieht die unterschiedliche Materie. Graphit gegen Öl.

Hier mein heutiges Übungsergebnis:

Mädchenportrait in Dry Brush Technique mit Ölfarbe und Pinsel (scharfe Details mit Bleistift)


Es ist kein Meister vom Himmel gefallen, aber ich bin sicher, dass häufiges Zeichnen auch Verbesserung bringt. 

Meine weitere Planung:
  • Dieses Portrait in der begonnenen Technik fertig zeichnen
  • Das Portrait mit Bleistift wiederholen (was sehr spannend wird, da ich zum ersten Mal direkt vergleichen kann)
  • Tutorials suchen mit Tipps zur Verbesserung
LERNEN MACHT SPASS!



Sonntag, 13. Juli 2014

Vergessen - Original und Zeichnung


Kleine Dry-Brush-Übung: Muminmama

Was ich mir wohl ausgesucht habe? Einen meiner Lieblinge - die Mama aus der Muminfamilie! Tädääää ... da ist sie:


Das Schwierigste sind feine Linien. Dafür habe ich an manchen Stellen dann doch Bleistifte verwendet. Warum auch nicht? - Und warum sieht das Gezeichnete so viel gröber aus? Das liegt am Papier (weißes Öko-Künstlerpapier von FABRIANO). Ich würde es für Dry Brush nicht wieder verwenden, außer man beabsichtigt gerade eine gröbere Darstellung, was ja auch mal ganz reizvoll sein kann.
Die Portraitübung von dem Mädchengesicht habe ich auf einem Skizzenblock (BRUNNEN, kräftiges, holzfreies Zeichenpapier) gezeichnet und das Papier ist sehr viel feiner. Vielleicht sollte ich mir noch glatteres Zeichenpapier besorgen.

Die Ruhe nach dem Tun

Jedes Mal, wenn ich etwas gezeichnet habe - auch, wenn es noch nicht fertig ist - folgt eine Betrachtung. Dabei erfreue ich mich an bereits Gelungenem, gehe selbstkritisch an das Gezeichnete heran, plane, was ich beim nächsten Mal anders oder besser machen will. So sieht es dann bei mir aus:

Die Bilder auf der Staffelei sind auf dem Foto etwas verzerrt

Das Mädchenportrait habe ich als Übung heute in mein Skizzen- und Übungsbuch geklebt. Vielleicht ist beim Vergleichen bereits zu erkennnen, dass mit Pinsel und Öl gezeichnete Bilder ausdrucksstärker aussehen. Der auf das Papier aufgebrachte "Stoff" ist eben auf Ölbasis hergestellt und besteht nicht aus Graphit. 

Bevor ich mich erneut an das Mädchenportrait begebe, will ich ein paar andere Übungen mit Dry Brush Technique praktizieren. Mal sehen, was mir da in den Sinn kommt ...

Mein Werkzeug für Dry Brush

Ein paar Erläuterungen zum Werkzeug und zur Technik:

Als einzige Farbe verwende ich eine Tube NORMA PROFESSIONAL Elfenbeinschwarz von Schmincke, eine hochwertige Künstler-Ölfarbe. Aus der Tube wird nur ein erbsengroßes Stück auf mehrlagiges Küchenkrepp gedrückt. Man geht mit dem Pinsel der Wahl in die Farbe hinein und streicht dann den Pinsel fast vollständig auf dem Küchenkrepp wieder aus. Er behält noch genügend Restfarbe, um damit zeichnen zu können. Die unterschiedlichen Schattierungen entstehen durch die unterschiedliche Anzahl von Pinselstrichen (es sind unzählig viele!). So entsteht vor dem Auge langsam und wie durch Zauberhand das Gesicht.


Als Pinsel habe ich für die Zeichenübung aus dem letzten Post (Mädchengesicht) nur diese drei verwendet: daVinci Nova Synthetics Nr. 5/0 und Nr. 2 und einen ganz gewöhnlichen Kosmetikpinsel. Mit den beiden feinen Pinseln zeichne ich schärfere Linien oder kleine Flächen, mit dem Kosmetikpinsel größere Flächen.


Diese Bleistifte verwende ich: FABER CASTELL 9000 (Wasserlack) in den Härtegraden F zum Vorzeichnen und 2B und 4B zum Zeichnen von feinen Details.


Außerdem gebrauche ich einen gut gespitzten Radierstift und ein mit dem scharfen Federmesser spitz zugeschnittenes Radiergummi für Reflexe und Aufhellungen. Der Staubpinsel befreit die Papierfläche zwischendurch immer wieder von Graphitstaub oder Radierfusseln.


Im Internet gibt es eine Vielfalt von Videos zum Erlernen der Dry Brush Technique, z. B. diesen von Lineke Lijn, die gleich auch den Unterschied zwischen Bleistiftzeichnung und Dry Brush Technique zeigt.

Erste Übung in Dry Brush Technique

Zurück von einer kleinen Reise, auf der ich mir die passenden Pinsel und die Tube schwarze Ölfarbe besorgt habe, kribbelte es mir in den Fingern, die für mich neue Trockenpinsel-Zeichentechnik zu erproben. Ich nahm mir das Foto von T. vor - es ist ein anderes, das ich noch gespeichert hatte, weil mir ihr Gesichtsausdruck auf dem Foto besser gefällt. Hier ein erster Eindruck:



Was ich beim Anwenden der neuen Technik an mir beobachtet habe:
  • Das Zeichnen mit Pinsel erfordert mehr Zeit, weil man mit dem fast völlig ausgestrichenen Pinsel unzählige Male über das Papier streicht, um die feinen Schattierungen zu erzeugen.
  • Was man beim Zeichnen mit Bleistift mit dem Papierwischer hinterher weich zeichnet, geschieht bei dieser Pinsel-Technik von Anfang an. Die Schattierungen müssen dabei aber auch von Anfang an gleich passender getroffen werden.
  • Man kann die Ölfarbe durchaus auch radieren, aber weniger, um Korrekturen vorzunehmen. Die Fehler sind danach sehr schlecht wieder auszugleichen. Sehr wohl lassen sich Lichtreflexe herausradieren, sogar mit viel besserer Wirkung als beim Zeichnen mit Bleistift. 
  • Die Übergänge sind beim Zeichnen mit Pinsel viel fließender. 
  • Das Zeichnen scharfer Konturen und kräftiger Striche ist mit dem ausgestrichenen Pinsel erheblich schwieriger. Eine Lösung für dieses Problem besteht darin, dass man für solche Bereiche (z. B. die Augen) zusätzlich Bleistifte verwendet.
  • Ich empfinde diese Technik als deutlich feiner. Die Darstellungsmöglichkeiten sind viel genauer, man kann viel mehr differenzieren. Dafür bedarf es aber auf jeden Fall auch mehr Übung, die mir noch fehlt. Also will ich jetzt weiter üben ... kein Meister ist vom Himmel gefallen!