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Mittwoch, 31. Juli 2013

Kritzelkunst: ROT-GELB-BLAU - Der Hahn mit dem Futterneid


Heute Abend wollte meine ringanische Hirnhälfte mal so richtig Spaß haben. Einfach draufloskritzeln ... die einzige luponische Bedingung war: Benutze nur die drei Farben Rot, Gelb und Blau deiner Aquarellstifte. Was dabei herauskam, ist ein Hahn mit Futterneid. Der Kamm ist ihm geschwollen, während er mit Argusaugen um sich schaut, damit ihm nur niemand die kostbaren Körnchen wegschnappt. Die Körner gehen ihm mehr durchs Auge, als dass sie ihn nähren. Sein Pickrausch hat ihm die Zunge nach hinten in den Hals verdreht. Ver-rückt, aber maltechnisch ziemlich unerfahren ... egal - es hat SPASS GEMACHT!

Und hier das Bild mit den verwendeten Farbstiften:





Herumgedölmert ...


Bun, bunt, bunt sind alle meine Farben

Irgendwie habe ich jetzt Lust auf Farben - nach dem vielen monochromen Zeichnen. Also holte ich mein gesamtes Sortiment Aquarellstifte hervor. Das sind wasservermalbare Buntstifte. Den Umgang damit möchte ich nun üben.


Das Sortiment ist stark dezimiert, denn ich hatte es in der letzten Zeit den Kindern in der Schule zur Verfügung gestellt, wollte mir auch schon mal einen neuen Kasten kaufen.

Nun habe ich mir aber erstmal eine Farbkarte gemalt, um zu sehen, wie die Farben auf dem Papier aussehen:


Das ist schon eine ganz große Vielfalt, doch brauche ich ja eigentlich nur die drei Grundfarben Rot, Gelb, Blau (besser: Purpur, Zyanblau und Gelb), um alle anderen Farben mischen zu können. Daran übe ich jetzt erstmal. Leider werden die Mischungen nicht ganz korrekt, weil ich kein Purpur habe. Das werde ich mir in den nächsten Tagen noch besorgen, auch das reine Zyanblau.


Hier ein Eindruck von meiner Farbenorgie auf dem Schreibtisch:


Aus lauter Neugier, wie denn das Malen mit Aquarellstiften gehen kann, zeichnete ich eine Kaffeetasse aus dem Buch ab. Das sollte ich wohl besser nicht tun, denn die Zeichnung ist ja schon durch den Filter des Zeichenkünstlers gegangen. Seht selbst - ein kläglicher Versuch:


Na ja, dann gibt's eben jetzt ein Tässchen Kaffee ...
der wird sicher besser gelingen.

Das wollte ich noch zeigen - kleines Späßchen:
Ein Bild im Bild



Montag, 29. Juli 2013

Locker zeichnen wie mein Vater

Locker zeichnen wie mein Vater, das möchte ich auch mal können. Vor einer Woche bekam ich mal einen Einblick in sein Zeichenwerk, das im Besitz meiner Mutter ist, die es hütet wie ihren Augapfel. Ich war fasziniert, wusste ich doch gar nicht mehr, wie viel und wie schön er gezeichnet hat. Bisher lag mir nur die Zeichnung meines Großvaters vor, die er zu dessen 100. Geburtstag angefertigt hatte (siehe weiter unten). Da mein Bruder nach seiner Geburt gezeichnet wurde und meine Mutter ihm das Bild nun schenkte, konnte ich es einscannen und hier nun zeigen.


Wie man sieht, konnte mein Vater ein Gesicht recht locker zu Papier bringen. Seine Linienführung ist frei, man erkennt ein gewisses Tempo. Diese Art zu zeichnen erfordert ein gutes Augenmaß. Zu der Zeit hatte mein Vater schon sehr viel gezeichnet, u. a. auch viele technische Zeichnungen, da er das in seinem Beruf brauchte. Später brachte er sich auch andere Zeichentechniken bei, wie man an diesem Beispiel, das ich an anderer Stelle schon einmal gezeigt habe, erkennen kann:


Die Zeichnung hat mein Vater mit Tusche angefertigt. Sehr souverän und locker, finde ich.


Weg vom Foto - hin zur Realität

Heute Morgen habe ich eine kleine Skizze aus meinem Zimmer angefertigt. Dabei habe ich nicht nach Foto gezeichnet, sondern direkt aus der Realität. Ich will nämlich jetzt das Zeichnen mithilfe des Zeichenvisiers üben, um die Realität flächig erfassen zu lernen. Dabei gehe ich nach dem Buch von Heike Kelter "Zeichnen heißt sehen" vor, in dem die Verwendung eines Zeichenvisiers als Hilfsmittel gelehrt wird. Jetzt geht es vor allem um das richtige Erfassen von Proportionen und Perspektiven im Raum, die in die Fläche umgesetzt werden müssen.

Ein erster kleiner Eindruck:


Das Foto habe ich zur Demonstration hinterher gemacht.


Der Fotoapparat war näher an den Objekten als ich es beim Zeichnen war. Allein schon dadurch verlaufen die Linien im Foto anders als auf meiner Zeichnung. Trotzdem ist in der Zeichnung ein Fehler passiert: Die Fluchtlinien Wandabschluss zur Schräge und Oberlinie der Holztür passen nicht zueinander, denn diese müssen fast parallel verlaufen.



Das Zeichenvisier:


Es handelt sich um eine sehr kräftige durchsichtige Folie, mit deren Hilfe man das in einem "Rahmen" Gesehene auf das Zeichenpapier korrekt übertragen kann. Ziel ist dabei, das flächige Sehen zu trainieren.

Und nun heißt es: üben, üben, üben!

Inzwischen habe ich das fade Bild noch ein wenig coloriert:

Sonntag, 28. Juli 2013

Endlich wiedergefunden!


Ihr erinnert Euch an meinen norwegischen Holzkrug?
Derzeit wollte ich die Fotovorlage auch zeigen, fand sie dann aber nicht wieder. Nun habe ich sie heute zufällig in einem meiner Urlaubsordner wiedergefunden:


Vollendet!



Heute bin ich endlich dazu gekommen, die Kaktusblüte zu vollenden. Insgesamt habe ich zwischen 10 und 11 Stunden daran gezeichnet. Ein paar künstlerische Freiheiten habe ich mir erlaubt. So habe ich die zweite Blüte am unteren Bildrand weggelassen, den Kaktuskörper und die Tischplatte nur angedeutet. Nichts soll von der Schönheit der Blüte ablenken.
 


Wie immer, wenn mir eine Zeichnung gefällt, bekommt sie einen digitalen Rahmen:


Und zuhause habe ich auch noch einen alten Bilderrahmen gefunden. Da steht er nun, der echte Kaktus, neben seiner Blüte, die er inzwischen längst abgeworfen hat. Möge er noch viele Male blühen!



Sonntag, 21. Juli 2013

Kurz vor Vollendung


Die schwierigste Stelle bleibt nun übrig. Es sind die kleinen Staubblättchen. 

Und auf dem folgenden Foto ist der Kehraus der beiden letzten Blüten zu sehen. Klein und vertrocknet blieb dieser Rest übrig, der sicher bald zu Staub zerfallen wird. Unglaublich, wenn man sich überlegt, wie groß sie noch vor zwei Wochen waren. So geht alles Lebendige den Weg des Irdischen.


Donnerstag, 18. Juli 2013

So langsam schließt sich der Kreis


Hm ... das Schwierigste, die Staubblätter, habe ich noch immer nicht fertig. Die, die sich vor dunklem Hintergrund befinden, ließen sich ja noch recht leicht darstellen, aber auf der anderen Seite ist der Kontrast nicht so klar. Dafür werde ich auf jeden Fall sehr viel Ruhe und genaues Hinschauen brauchen. Außerdem habe ich insgesamt das Gefühl, ich müsste ein paar Stellen noch kontrastreicher herausarbeiten. Aber das will ich erst beurteilen, wenn alle Blütenblätter fertig sind. Ob man den Kaktuskörper genau genug sieht? Es soll dem Betrachter schon klar sein, um was für eine Blüte es sich handelt. 

Dienstag, 16. Juli 2013

Schatten neben Schatten = Weiß


So langsam wird die Gesamtform sichtbar. Den Tisch im Hintergrund habe ich mit Absicht nur auf der linken Seite gestaltet. Rechts deutet sich im Hintergrund nur der Kaktuskörper an. Ich sehe jetzt schon, dass ich die Mosaikfliesen des Tisches weicher haben möchte. Sie drängen sich zu sehr ins Blickfeld, wenn sie zu scharf sind und lenken damit von der Blüte ab. Die Blüte dagegen werde ich zum Schluss ganz sicher noch kontrastreicher ausarbeiten. Darauf freue ich mich schon.

Mein Zeichenblock - an die Wand gestellt:


Es ist ein tolles Gefühl, wenn aus einem schlicht-weißen Blatt Papier nach und nach etwas Plastisches hervortritt. Das Flächige wirkt zunehmend dreidimensional. Ich genieße diesen Effekt geradezu. Allerdings lässt diese Art des Zeichnens nicht viel Raum für Fantasie. Mein Ringa Rechtshirnwichtel mäkelt herum und soll sich bei anderen Aufgaben auch mal austoben dürfen - freies Malen - Skizzieren - hatte ich das nicht schon versprochen? Gemach, gemach ... alles hat seine Zeit. Nun wird erstmal die Blüte vervollkommnet ...

Montag, 15. Juli 2013

Zeichnen an der frischen Luft

Bevor ich mir meinen Zeichenplatz auf der Terrasse unter der Markise eingerichtet habe, war ich mit der Leiter im Kirschbaum. Zur Stärkung zwischendurch liegen einige Früchte auf dem Tisch. Nein, sie sollen nicht gezeichnet werden. Zuerst ist wieder die Kaktusblüte dran.


Zwischendurch mache ich ab und zu eine Pause und schmökere in der "p&z". Meine Hausamsel erzählt mir mit ihrem charakteristischen Pfiff, dass sie in der Nähe ist. Sommer, wie ich ihn mag.


Am folgenden Bild möchte ich einmal zeigen, wodurch die Blüte hinterher so plastisch wirkt. Es sind die Schatten, an denen ich nach der Fertigstellung noch eine ganze Weile herumfeilen werde. In der folgenden Version habe ich immer ein Blütenblatt in einer bestimmten Farbe umrandet, den Schatten dazu in derselben Farbe, nur einen Ton dunkler. So kann man Blatt und Schatten einander zuordnen:


Wenn man das Bild anklickt, um es noch größer zu betrachten, kann man durch Drehen des Mausrädchens zwischen Zeichnung mit und ohne Schattenlinien hin- und herscrollen. So wird besonders gut sichtbar, wo ich die Schatten gezeichnet habe.

Inzwischen bin ich selbst überrascht, wie lange ich doch für das Zeichnen eines solchen Bildes brauche. Ich bin selbst gespannt, wann es fertig sein wird.

Noch im März dieses Jahres wäre ich völlig ratlos gewesen, wie man weiße Kaktusblüten zeichnen sollte. Sie sind halt nicht weiß. Die Realität ist viel differenzierter, als wir sie mit unserem beschränkten Wortschatz darzustellen vermögen. Was mich jede Zeichnung aufs Neue lehrt - selbst, wenn ich an diesen mir selbst gestellten Aufgaben lediglich Zeichentechnik trainiere - ist das genaue Hinschauen, das Wahrnehmen von winzigen Formen, von Linienführungen, von Graustufungen.

Samstag, 13. Juli 2013

Auch wenn ein Kaktus Stacheln hat ...

Auch wenn ein Kaktus Stacheln hat, wird er - im Gegensatz zu Eltern von Babys - nichts dagegen haben, dass man ihn hier abbildet. So habe ich heute begonnen, mir die eine Blüte von meinem Pensionskaktus zum Zeichnen vorzunehmen. Die Zeit fliegt beim Tun dahin ... immer wieder erinnert mich mein Rücken daran, zwischendurch kleine Pausen mit ein paar Dehnübungen zu machen.

Zuerst habe ich die markante Mitte mit dem dunklen Trichter festgelegt (gelbes Oval). Danach bin ich mit einem Blütenblatt oben rechts (gelbes Rechteck) begonnen und werde mich nun von dort aus rundherum vorarbeiten. Die dunkelsten Partien habe ich mit Bleistift Nr. 6B, einem sehr weichen Stift, vorgenommen, die ganz hellen Partien lege ich mit Bleistift Nr. H an und werde sie dann nach Bedarf mit weicheren Stiften ausarbeiten. Die weichen Übergänge entstehen durch Überarbeiten mit dem Papierwischer, den ich während des gesamten Zeichenvorgangs einsetze. Bei so einer feinen Blüte mit sehr vielen weißen Partien, die höchstens etwas beschattet sind, ist es nicht möglich, die Hell-Dunkel-Kontraste zunächst mit Schraffuren anzulegen.

Immer wieder stelle ich das Bild auf meine Tischstaffelei, trete zurück, vergleiche mit dem Foto, entdecke Unstimmigkeiten, bessere nach. Dies braucht sehr viel Zeit.


Die Staubblätter mit ihren diffizilen Formen und den sehr fein gestuften Grauschattierungen werden wohl das Schwierigste werden.



Die Zeitangaben dienen nur dazu, dass ich mir selbst mal bewusst mache, wie lange ich für so eine Zeichnung brauche. Während man nämlich zeichnet, verliert man jegliches Zeitempfinden.


Da steckt noch sehr viel Arbeit drin!




Donnerstag, 4. Juli 2013

Neue Bücher, Zeitschrift, Zeichenstifte

Für mich eine tolle Neuentdeckung, die Zeitschrift palette & zeichenstift, ein Magazin für Künstler und Kunstinteressierte, das ich sehr informativ und lehrreich finde. Den Inhalt stellt eine Mischung dar aus Technikbeschreibungen, Vorstellung von Künstlern und ihren Werken. Im aktuellen Heft war für mich besonders hilfreich der Artikel von Daniel Rodriguez, der kleinschrittig erklärt, wie man ein Portrait von Salvador Dali zeichnet (blauer Pfeil).


Zu meinem Stiftesatz für monochromes Zeichnen (25 Künstlerstifte mit Kreiden und Zubehör) gesellte sich eine Schachtel mit Zeichentuschestiften in 6 verschiedenen Graustufen.


Ganz besonders freue ich mich auf das Arbeiten mit meinen beiden neuen Büchern, die im oben erwähnten Magazin beworben wurden. Kundenrezensionen bei amazon überzeugten mich von der Qualität der Bücher, so dass ich mir gleich beide bestellte.
Zum Nachlesen:

Besonders das Buch von Heike Kelter scheint für mich hilfreich zu sein, denn das Umsetzen von Objekten aus der dreidimensionalen Realität in die zweidimensionale Flächigkeit will ich unbedingt besser können. Bei "Betty Edwards - Garantiert zeichnen lernen" bin ich an der Stelle im Buch hängengeblieben, wo es um das Zeichnen mithilfe eines Zeichenfensters ging. Mir gelang das nicht, weil ich das Zeichenfenster nicht fixieren kann und weil meine Augen bei nahem Herankommen an den Fensterrand diesen völlig verschwommen sehen. Heike Kelter benutzt kein Zeichenfenster, sondern eine mit Linien bedruckte Folie als Zeichenhilfe. Dabei wird das beschriebene Problem bei mir sicher nicht auftauchen.


Jetzt fehlt mir nur noch ein Anleitungsbuch für Zeitdehnung ... ich möchte so viel lernen. Dazu braucht man viel Zeit ... und die vergeht bekanntlich um so schneller, je älter man wird. 
Sagte doch neulich eine Ärztin zu mir: "Tun Sie endlich das, was Ihrem Herzen entspringt. Soooo viel Zeit haben Sie vermutlich nicht mehr im Alter von fast 60. Wann wollen Sie denn endlich damit anfangen?"
Angefangen habe ich ... mein Herz und überhaupt - meine Gesundheit - möge mir die Zeit dazu schenken!


Babyschwund nach Babyboom

Nachdem ich so ganz freudig, aber gedankenlos die von mir gezeichneten Baby hier gezeigt habe, machte mich jemand darauf aufmerksam, dass man doch die Eltern wohl erst fragen müsse. Hm ... ja ... wenn das Kind genau zu erkennen ist, wohl schon. Ich bitte daher um Verständnis, dass die Babys - zumindest vorübergehend, in einem Fall auf Dauer - in die Entwurfsposition verschwunden sind. In zwei Fällen will ich noch um Erlaubnis fragen und hoffe, eine Zustimmung zu bekommen. Leider nicht für das zuletzt gezeigte, das mir - wie ich finde - zeichentechnisch am besten gelungen ist.
Trotzdem geht es hier weiter mit dem Zeichnen und der Veröffentlichung meiner Erfahrungen, mit Tipps und Hinweisen. 
Bei der Gelegenheit möchte ich auf die Website einer jungen Frau aufmerksam machen, die wunderschön zeichnet. Annabell Radisch hat das monochrome Zeichnen zu einer hohen Perfektion entwickelt. Außerdem bringt sie ihre Fähigkeit in surreale Kompositionen ein, die mir recht gut gefallen.