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Montag, 25. März 2013

Ich beginne ... erste Übungen

So nach und nach entferne ich mich von meinem bisherigen Betätigungsfeld. Zwar ist es noch nicht amtlich, dass ich in den Ruhestand gehe, aber mein Gesundheitszustand spricht Bände, lässt es nicht zu, dass ich mich Stressfaktoren aussetze, wie sie in der Schule den ganzen Vormittag auf mich einwirken. Was wunderbar geht, ist das ruhige Beschäftigen mit Dingen, die ich nach Bedarf unterbrechen kann, die ich mal im Sitzen, mal im Stehen ausüben kann und die mich nicht unter Zeitdruck setzen. Hieß es für mich vorher "Es gibt auch noch ein Leben NEBEN der Schule", so komme ich mehr und mehr zu der Überzeugung, dass ich mich jetzt mit dem Satz anfreunden muss "Es gibt auch noch ein Leben NACH der Schule". So what ... gewöhnen wir uns dran ...

Heute habe ich beschlossen, Einblicke zu gewähren in meine neu entdeckte Möglichkeit, mich auszudrücken. Als ich begann, meine Schulsachen zu sortieren, sie nach und nach aus meinen Regalen zu entfernen, stieß ich auf das Werk "Garantiert zeichnen lernen" von Betty Edwards. DAS Buch gebe ich auf keinen Fall her! Jetzt endlich habe ich Zeit, den Talenten meines Vaters zu folgen, von dem ich leider nur ein Beispiel zeigen kann. Es ist das gezeichnete Konterfei, das mein Vater für meinen Opa anfertigte, als dieser 100 wurde. Es sollte den Titel seiner Geburtstagszeitung schmücken:



Als Student zeichnete mein Vater bereits leidenschaftlich gern. Seine Motive waren amerikanische Filmgrößen, wie Marilyn Monroe oder Rita Hayworth, außerdem Oldtimer und Kriegsflugzeuge. Ich kann mich an Fotos erinnern, auf denen er stolz unter seinen über dem Bett an der Wand aufgehängten Zeichnungen posierte. Leider weiß ich gar nicht, wo diese heute sind. 

So weit mein Vater, der dieses Hobby, dieses Talent leider nie wieder aufgegriffen hat. 

Ich habe mir also den Zeichenlehrgang von Betty Edwards vorgenommen, der mit einigen Vorübungen beginnt, so dass man selbst später vergleichen kann, welche Fortschritte man gemacht hat. Die ersten Übungen ...

Zeichne deine Hand - auf meiner Zeichnung wirkt sie wie gestaucht -
so wie ich mich in der letzten Zeit selbst auch durchweg  fühlte

Vergleich der Proportionen - digital zur Deckung gebracht




Zeichne einen Gegenstand

Vorlage und Zeichnung - digital zur Deckung gebracht





"Mann im blauen Kittel" - mit Buntstiften gezeichnet nach einer Ölmalerei von Johannes Itten

Meiner Version sieht man meine Rückenschmerzen an - der Mann zieht sich links mehr als in der Vorlage





Der Stuhl stand anders im Licht als auf dem Foto - daher passen die Schatten nicht.
Auch er wirkt gestaucht.



Heute sah ich in einer Zeitschrift ein wunderbares Schwarzweißfoto von einer alten Afrikanerin, die blind zu sein scheint. Ich stellte mir eine Tasse feinen Tee auf den Schreibtisch, steckte ein Räucherstäbchen mit Rosenduft in den Halter und fing an zu zeichnen. Es ist eine sehr schwere Aufgabe, denn viele Bestandteile des Gesichts liegen im Schatten. Daher kann man die Nuancen nur durch sehr feines Differenzieren beim Schattieren darstellen. Das heißt, dass die Graustufen durch unterschiedlichen Druck erzeugt werden müssen. Sehr schwierig ...
Ich zeige jetzt nur die begonnene Zeichnung, nicht die Vorlage dazu. Beides zusammen werde ich erst später posten. Was herauskommen sollte, ist
  • das Alter der Frau
  • ihre Hautfarbe
  • ihre Stimmung
  • ihre Blindheit
Es ging mir nicht so sehr um das ganz exakte Nachzeichnen. Hier das bisherige Ergebnis:

Ansonsten beschäftige ich mich mit dem Lebenswerk von Frida Kahlo, die mich deswegen so fasziniert, weil sie erstens wunderschöne, farbige Bilder gemalt hat und zweitens dies bewerkstelligen konnte, obwohl sie schwer krank war. Eine bewundernswerte Frau! Ihr Leben und Werk wird in dem Kunstband FRIDA KAHLO - Leid und Leidenschaft aus dem TASCHEN-Verlag dargestellt, den ich mir vorgestern selbst geschenkt habe. 

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