Vorgestern Abend wollte ich mal wissen, wie ich jetzt - nach einigen Abzeichenübungen von Fotos - ein Gesicht aus der Vorstellung zeichnen würde. Ein Fantasiegesicht ... na ja, keine besonders gut gelungene Zeichnung - und doch erheblich besser als meine ersten Versuche.
Beim Betrachten der fertigen Zeichnung musste ich feststellen, dass der Gesichtsausdruck der Frau nachdenklich-melancholisch geworden ist, obwohl ich eine fröhlich lächelnde, eher lustige Frau zeichnen wollte. Ob es wohl stimmt, dass das Unterbewusstsein sich beim Zeichnen viel mehr durchsetzt als der Verstand mit seinem denkenden Wollen? Ringa siegt über Lupo? - Beim Zeichnen scheint es wirklich so zu sein. Der Ausdruck der Frau entspricht derzeit viel mehr meinem Innenleben als das gedachte, gewollte Wunschgesicht.
Am Nachmittag des nächsten Tages - ich hatte einen sehr unangenehmen Vormittag hinter mir - traf ich mich mit Freundinnen zum Basteln von Ketten. Eine von ihnen bietet solche Bastelworkshops an und machte dies mit uns privat. Hier die von mir gebastelte Kette:
Als wir mit dem Basteln fertig waren, zeigte ich meinen Freundinnen meine letzten Zeichnungen. "Das gibt's doch nicht!", rief da die Workshopleiterin. "An den Ohren, das sind ja genau die Spiralen, die Du in Deine Kette gebastelt hast. Was für ein Zufall, dass ich diese Teilchen in meinem Angebotsmaterial hatte."
Als ich versicherte, dass ich an diese Zeichnung bei der Materialauswahl gar nicht mehr gedacht hatte, staunten wir miteinander. Allerdings fliege ich ja auch auf Spiralen.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen